Gardasee

Gargnano am Gardasee

Gargnano ist eine ausgedehnte Gemeinde, die sich aus 13 kleinen Ortsteilen zusammensetzt und als ein Dorf zwischen zwei Seen bezeichnet werden kann; so werden das Hauptdorf und die Ortsteile Villa und Bogliaco vom Gardasee umspült, während das Hinterland von Gargnano sich allmählich die Hügel hinauf erstreckt, bis es den Lago Valvestino erreicht, ein echter, von den Bergen des gleichnamigen Tals eingefasster Fjord.

Der Ort ist der schönste des ganzen Gardasees. Fern von überlaufenen und kommerziellen Touristenzentren können unsere Gäste in die unverändert und original gebliebene Atmosphäre von Gargnano eintauchen, einem kleinen, als Fischerdorf entstandenen Ort, der eine grandiose landwirtschaftliche Entwicklung erfuhr dank des einzigartigen Klimas, das den Anbau von Zitrusfrüchten ermöglichte. Der Ort bereicherte sich im Lauf der Jahre um luxuriöse Herrenhäuser und öffentliche Bauten, die den sozialen Aufstieg einiger Familien des reichen Bürgertums und des lokalen Adels bezeugten: die Familien Feltrinelli und Bettoni Cazzago.

So wie die Ortsteile am See den romantischen Charakter alter Fischerdörfer bewahrt haben, um so weniger haben die kleinen Hügelortschaften verloren, die inmitten der Grashänge liegen, die einmal die Grundlage für die Bergwirtschaft waren und die heute einen traumhaften Ausblick auf den Gardasee und auf Ausschnitte bieten, die einen in lang zurückliegenden Zeiten begleiten.
Im Rücken von Gargnano erwartet uns ein äußerst weitgestrecktes Gebiet mit zum See abfallenden Hängen, abgelegenen, stillen Tälern, hübschen und unberührten Dörfern, unzerstörten Wäldern und steilen Gipfeln, wo unsere Gäste sich ihren Lieblingssportarten widmen oder entspannende Spaziergänge im Einklang mit der Natur unternehmen können, in der Gewissheit, ein einzigartiges Erlebnis zu genießen.

Gerade wegen der zentralen Position im Inneren des Parks Alto Garda Bresciano und als die Gemeinde mit der größten Gebietserstreckung, bietet Gargnano eine einzigartige Landschaft, die vom Mittelmeer mit seinen charakteristischen Zypressen und dem Oliven- und Zitrusanbau bis hin zu der Berglandschaft der Ortsteile Costa und Briano variiert.
Die Natur und Heiterkeit unserer Orte schenken Ihnen einzigartige Eindrücke, die Ihnen lange im Herzen bleiben werden.

Von Gargnano aus können Sie beschließen, einen entspannenden Tag mit dem Besuch der Ortschaften zu verbringen, die am Gardasee liegen und von den Schiffen und Tragflächenbooten der öffentlichen Schifffahrtsgesellschaften angefahren werden, oder eine der zahlreichen Kunststädte zu besichtigen, die von Gargnano aus leicht zu erreichen sind, wie Trient, Brescia, Bergamo, Mailand, Venedig oder Cremona.
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David H. Lawrence

…Nun, ich klomm die brüchige Treppe hinauf und stand unversehens, wie durch ein Wunder, ganz schlicht auf
der Platform meiner San Tommaso Kirche im parallen Sonnenschein …

…Ich stand im klaren, prallen Sonnenschein auf einer Platform, die im Licht hing.
Dicht under mir das Gewirr der Ziegeldächer des Ortes mit dem blaßblauen Wasser dahinter, tiefer unten.
Und mir gegenüber,von Angesicht, erhob sich jenseits des Sees die klare, schneebedeckte Bergwelt,
scheinbar in gleicher Höhe, wenn auch in Wirklichkeit weit Über meinem Standort…

…während ich so den Hades des Zitronen-Hauses durchforsche, erinnern mich die vielen rötlichen,
dicht angesetzten Orangen neben dem Pfad an die Lichter des Dorfes am nächtlichen Seeufer,
während über mir die Zitronen blaß wie die Sterne wirken.
Ich spüre den zarten, köstlichen Duft von Zitronenblüten …

(D.H. Lawrence)

 

David Herbert Lawrence verließ London Anfang August 1912, zusammen mit Frieda, der Tochter des deutschen Barons von Richthofen.
Frieda war die Frau eines englischen Professors, aber irrsinnig verliebt in Lawrence und zur Scheidung entschlossen. Daher verließ sie ohne zu zögern ihren Mann und ihre Kinder, um jede Verbindung mit der Vergangenheit abzubrechen, und unternahm zusammen mit Lawrence eine Reise in Etappen, die sie nach Süden führte.

Die beiden gingen direkt nach Metz, wo sich Friedas Eltern und Schwestern aufhielten. Danach verweilten sie an verschiedenen Orten in Deutschland, erreichten schließlich Österreich und gelangten über Tirol und Trient an den Gardasee in Riva, das seinerzeit noch innerhalb der österreichischen Staatsgrenze lag.
Von Riva aus machten sie einen Abstecher nach Torbole, wo Frieda nach einem gewissen roten Haus schmachtete. Das für sie richtige Haus fanden sie jedoch im September 1912 in Villa di Gargnano, wo ein gewisser Herr Pietro De Paoli ihnen eine möblierte Wohnung im ersten Stockwerk eines Gebäudes vermietete, das einen kleinen Garten mit Blumenbeeten besaß und den Namen Villa Igea trug (noch heute unter Hausnummer 44 in Via Colletta zu sehen).

Gargnano war somit für Lawrence der erste Kontakt mit Italien, und Villa Igea blieb das Heim der beiden bis zum März 1913. Nach Ostern übersiedelten sie für einige letzte Tage am Gardasee nach San Gaudenzio, einer Ortschaft in der Nähe von Muslone und nur wenige Kilometer von Gargnano entfernt.
Die Zeit am Gardasee war für Lawrence sehr geschäftig. In Villa Igea korrigierte er die letzten Probeabzüge seiner ersten Lyriksammlung, beendete auch den Roman, der vielleicht sein Meisterwerk darstellt, Söhne und Liebhaber (Sons and lovers), und schrieb ein Theaterstück, das eben in Villa Igea spielte und in dem er sich vorstellte, Friedas Eltern und ihr Ehemann seien auf ihn eingestürmt, um sie ihm streitig zu machen. Darüber hinaus begann er einen neuen Roman, Das verlorene Mädchen (The lost girl).

Die Arbeiten, die wohl am eindrucksvollsten Lawrence’s Aufenthalt in Gargnano widerspiegeln sind die Briefe (The letters) und Italienische Dämmerung (Twilight in Italy). Diese beiden sind die Werke, die am besten das Interesse bezeugen, das der ethnische Aspekt des Gardasees in Lawrence weckte. Wir empfehlen Ihnen eine vollständige Lektüre dieser Werke, bevor Sie nach Gargnano kommen.

 

PASSEGGIANDO SULLE TRACCE DI LAWRENCE
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Zitronengärten

Der Gardasee, besonders das Ufer von Gargnano, bietet dem Besucher auch heute noch Beispiele für architektonische Strukturen, die andernorts nicht zu finden sind und das greifbare Zeugnis einer Epoche und einer Kultur sind: die „Limonaie“. Es handelt sich dabei um Gewächshäuser, in denen die Zitronenbäume gezüchtet wurden, die jahrhundertelang die Wirtschaft und auch das Aussehen von Gargnano geprägt haben.

Sie wurden errichtet, um auf diesem Breitengrad (dem nördlichsten der Welt) den Anbau von Zitrusfrüchten zu ermöglichen. Im Jahr 1840 wurde in Gargnano die “Società Lago di Garda” gegründet, die erste Landwirtschaftsgenossenschaft Italiens, deren Zweck die Ernte, die Lese und der Vertrieb dieses edlen Produkts war, das nach ganz Europa und bis nach Russland exportiert wurde. Der Zitrusfrüchte-Anbau erreichte seinen Höhepunkt in den Jahren 1850-1855, als sich in Gargnano etwa die Hälfte aller Zitronengewächshäuser des Westufers des Gardasees konzentrierte.

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